Mika Ehringhaus stößt in die deutsche Degen-Elite vor

Beim 62. Kampf um den „Weißen Bär von Berlin“ schrieb der aus Dillenburg stammende U20-Fechter Vereinsgeschichte, zudem punkteten fünf weitere HFC-Asse. Mit 248 Herren sowie 144 Damen aus 32 Nationen war das europäische Ranglistenturnier um die attraktiven Bären der Porzellanmanufaktur KPM äußerst stark besetzt. Umso erstaunlicher, dass zwei U20-Talente die bislang besten Ergebnisse für die TSG Rohrbach bei diesem Traditionswettkampf einfahren konnten. Mit Mika Ehringhaus kämpfte sich ein 19-Jähriger auf Rang 13 und war damit drittbester Deutscher, während alle Medaillen ins Ausland gingen: Der Tscheche Jan Kuf schlug den Italiener Matteo Galassi im Kampf um Gold an historischer Stätte im vollbesetzten Kuppelsaal, Bronze teilten sich sein Landsmann Di Marco und der Schweizer Vines.

Bei den Damen gelang der erst 17-jährigen Eva Steffens mit Platz 19 ein ähnlich sensationeller Einstieg in die internationale Degen-Szene wie Ehringhaus. Nach einer 5:1 Bilanz in der Vorrunde errang sie Erfolge über die Tschechin Vincencova und die Italienerin Ginex, ehe die Schweizer Spitzenfechterin Noemi Möschlin den Einzug ins Achtelfinale verhinderte. Daneben gelang es Laura Schmidt-Thomée Dank eines nervenstarken 15:14 Erfolgs über die Italienerin Pieracciani, ihren ersten Zähler für die nationale Rangliste zu erringen.

Im Wettbewerb der Herren konnte Ehringhaus durch 5 Siege in der Runde ein Freilos erkämpfen, anschließend schlug er den Slovaken Duduc, den deutschen Spitzenfechter Bongard und den starken Italiener Di Fato, ehe er dem späteren Dritten Di Marco unterlag. Daneben punkteten zur Freude von Trainer Ollagnon weitere TSG-Asse, vor allem Julian Kulozik konnte sein Konto durch Siege über den Brandenburger Dörks und den Finnen Kuhta gut aufbessern, während Peter Bitsch etwas mit Lospech haderte. Denn er traf früh auf den Schweizer Nationalfechter Fuhrimann und verlor, sodass die souveränen Siege zuvor über den Berliner Morik und den Belgier Ghisels wenig einbrachten. Noch größeres Pech beklagte Robert Schmier. Dank fehlerfreier 6:0 Runde hatte er am Samstag ein Freilos erkämpft, dann den Mexikaner Barrera überlegen mit 15:4 eliminiert und einen guten Lauf vor sich. „Aber über Nacht machte ein Infekt alle Hoffnungen zunichte, ein Antreten war unmöglich“ trauerte auch Cheftrainer Ollagnon der vergebenen Chance nach. „Doch insgesamt dürfen wir mit dieser bislang einmaligen Ausbeute sehr zufrieden sein“ betont Trainer Igor Ott den historischen Höhepunkt.

Das tolle Titelfoto zeigt Mika im Kampf gegen Bronze-Gewinner Di Marco. Es stammt wie die weiteren Aktionsbilder von Nayan C. Gwalani, bei dem wir uns für die Erlaubnis zur Veröffentlichung herzlich bedanken.