Bei der Veteranen-WM in Daytona Beach/Florida konnte Carolin Marheineke ihre bislang größten Erfolge feiern: Nach einem großartigen 7. Platz im Einzel wurde sie für das National-Team nominiert und bestätigte diese Entscheidung durch hervorragende Gefechte, die entscheidend dazu beitrugen, dass die deutschen Degen-Damen Gold holten. Mit dabei auch Sonja Tippelt, die ebenfalls in Rohrbach trainiert und für die TSG Friesenheim startet.
Dem DFB-Team gelang damit am Abschlusstag des mit 646 Startern aus 42 Ländern hochwertig besetzten Events noch der Sprung auf den vierten Platz der Nationenwertung. „Für Carolin ist das die Krönung ihrer bisherigen Laufbahn – sie hat sich das durch großen Trainingsfleiß verdient“ sagt Trainer Didier Ollagnon über die Karlsruherin, die mindestens zweimal pro Woche nach Rohrbach kommt. Im Einzel startete Heidelbergs Sportlerin des Jahres bereits souverän: Einer Niederlage gegen eine Holländerin standen klare Siege über die Konkurrenz aus England, Japan, Ungarn, Spanien und Costa Rica gegenüber. Anschließend hatten die Australierin Yeung und und Bettina Graf aus Essen das Nachsehen. Erst im Finale der besten acht unterlag Carolin der späteren Titelgewinnerin Georgina Usher, als sie nach frühem Rückstand der körperlich überlegenen Engländerin ins offene Messer lief. „Es spricht für Caro, dass sie am Folgetag im Teamwettbewerb mit anderer Taktik im letzten Gefecht mit 9:7 die Oberhand über die Favoritin behielt“ kommentiert Trainer Igor den umjubelten Sieg über die auf Rang 3 besser gesetzten Britinnen im Viertelfinale. „Ich habe mich im Einzel zu billig verkauft. Es tut unheimlich gut, dass ich die Scharte gegen die Weltmeisterin so rasch auswetzen konnte“ war die TSG-Fechterin erleichtert.
Im Halbfinale wartete mit den USA der Top-Favorit, dem das deutsche Team in der Vorrunde klar unterlegen war. Doch Bärbel Gorius, Frauke Hohlbein und wieder Carolin Marheineke als Schlussfechterin schafften die Sensation: Mit 30:25 wurde das Heim-Team derart düpiert, dass sogar der folgende Kampf um Bronze gegen Frankreich verloren ging. „Famos, dass Caro auch im Endkampf gegen Ungarn eiserne Nerven hatte, um das hart umkämpfte 23:21 nach Zeitablauf zu sichern“ lobte Alexander von Trützschler, der mitfieberte, nachdem er in seinem Wettbewerb nach Pech in der Setzung gegen starke Gegner ausgeschieden war und mit dem 54. Platz zurückkehrte. „Ich freue mich, dass unsere Oldies nun schon die vierte WM-Medaille und nach 2019 den zweiten Titel errungen haben, so darf es gerne weiter gehen“ hofft Abteilungsleiter Robert Schmier.
Das Aufmacher-Foto zeigt das deutsche Team auf dem Podest nach der Siegerehrung, v. r. freuen sich Carolin Marheineke, Bärbel Gorius, Frauke Hohlbein, Sonja Tippelt, Ute Schiffmann und Astrid Kircheis über die sensationell erkämpfte Goldmedaille.