Noch nie gewann ein Heidelberger Team bei der DM der offenen Klasse eine Medaille und nun gelang dies gleich im Doppelpack. „Die Herren schnupperten in den letzten 35 Jahren zwar schon fünf mal am Edelmetall, doch mehr als jeweils der 4. Platz wollte dabei nicht gelingen“ blickt Chefcoach Didier Ollagnon zurück in die 55-jährige Historie. „Die Damen erreichten noch nie ein Halbfinale und holen jetzt auf Anhieb Bronze!“ ergänzt Trainer Igor Ott begeistert. Denn mit diesem doppelten Erfolg konnte man trotz stetigen Aufwärtstrends nicht rechnen angesichts der Tatsache, dass die Damen teils Trainingsrückstand hatten und die Herren den Ausfall von Peter Bitsch wegen muskulärer Probleme verkraften mussten.
Doch die überragend fechtenden Routiniers Julian Kulozik und Robert Schmier bekamen durch Florian Maunz und Nachwuchs-Ass Max Heise die erhofft starke Unterstützung, sodass souveräne Siege über Frankfurt (45:31) und Leipzig (45:33) heraus sprangen. Nach einem 36:45 gegen den alten und neuen Titelgewinner Tauberbischofsheim rafften sich die TSG-Recken wieder auf und erkämpften mit einem grandiosen 45:38 gegen Offenbach Bronze. Auch im Einzel hatten die Genannten gepunktet, ebenso Julius Ruppenthal, Hilmar Reiß und sogar Peter Bitsch trotz Handicap. Ein Finalplatz sprang diesmal nicht heraus, aber dass 7 Asse unter den besten 24 waren, ist ebenfalls ein neuer Rekord. Zwei Fechter schafften es ins Achtelfinale, doch beide hatten Lospech: Julian Kulozik (12.) scheiterte an Bronze-Gewinner Bellmann, während Sedat Bakay (13.) auf Titelgewinner Richard Schmidt traf und dem Favoriten unterlag. Äußerst bitter, dass unser Talent dadurch die U23-EM denkbar knapp verpasst.
Parallelen gab es bei den TSG-Damen: Mit Eva Steffens erkämpfte ein U17-Talent mit Platz 14 vier Punkte für die Rangliste und auch Fleur Klingelberger holte einen Zähler. Kurzfristig nachgerückt erfüllte Laura Schmidt-Thomée mit Platz 51 ihr Soll. Doch Carolin Breitwieser blieb auf dem 39. Rang etwas unter ihren Möglichkeiten, um dann im Teamwettbewerb neben Eva gewaltig aufzutrumpfen. Beim spannenden 45:41 gegen München sowie nach Niederlage gegen Meister Leverkusen auch im Kampf um Bronze gegen Frankfurt leisteten beide Großartiges, während Fleur und Laura sich geradezu zerrissen, um die Führung zu verteidigen. So kannte der Jubel nach dem knappen 45:43 über das starke Frankfurter Team, das zuvor Mitfavorit TBB ausgeschaltet hatte, keine Grenzen. „Toll, dass Peter uns neben Trainer Ollagnon so grandios unterstützt hat, denn der Maitre konnte ja nicht an zwei Bahnen gleichzeitig sein. Aber jetzt haben wir alle keine Stimme mehr.“ würdigte Robert den tollen Team-Spirit und die optimale Betreuung. Unser Titelbild zeigt die beiden erfolgreichen Teams eingerahmt von Cheftrainer Didier Ollagnon und Coach Peter Bitsch.