Rhein-Neckar-Open mit Rekordbeteiligung und Team-Premiere

In Heidelberg fand das zweite DFB-Qualivifationsturnier im Degen der Saison 2021/22 statt, bei dem fast alle Podestplätze an die Gäste aus Belgien, Holland, Österreich, Spanien und der Schweiz gingen. Immerhin konnten die Mannschaften aus Tauberbischofsheim und Leverkusen beim Team-Wettbewerb der Herren mit Gold und Bronze glänzen, während im Einzel nur Nachwuchs-Ass Louis Bongard den 3. Rang für den TSV Bayer 04 Leverkusen holen und so die DFB-Bilanz etwas aufhellen konnte. Allerdings waren die von uns nach allen Hygiene-Vorgaben auf 29 Bahnen in 5 Hallen reibungslos organisierten Wettkämpfe auch so stark besetzt wie nie zuvor, nachdem das Einzel auch in Österreich und Belgien für das nationale Ranking sowie bei den Damen auch für die U23-Rangliste der EFC zählte. Hierbei gab es ein Schweizer Finale, das Noémi Moeschlin mit 15:12 gegen Pauline Brunner gewann. Bronze teilten sich Paula Schmidl (Linz, durch einen Sieg im Viertelfinale über Alexandra Ndolo) und Aurore Favre aus Bern, welche die Juniorin Laura Katalin Wetzker (7.) aus Leverkusen knapp schlagen konnte. Neben Katelijne Kroese aus Amsterdam (8.) setzte das erst 17-jährige Talent Lina Zerrweck (FC TBB) mit dem 6. Platz ein dickes Ausrufezeichen – als Jugendliche hatte sie beim FV Heidelberg an gleicher Stelle erste Erfolge gefeiert. Doch ihren Durchbruch bei den Erwachsenen nur mit einem vermeintlichen Heimvorteil zu erklären, würde ihrer tollen Leistung nicht gerecht. Bei den Herren setzte sich nach spannendem Kampf mit mehrfach wechselnder Führung der Belgier Neisser Loyola mit 14:13 gegen den Schweizer Michele Niggeler durch. Die zahlreichen Zuschauer kamen bei diesem stilistisch wie kämpferisch von beiden hervorragend geführten Gefecht voll auf ihre Kosten. Bronze teilten sich der Holländer Tristan Tulen nach einem Sieg über das 17-jährige Talent Fabio Murru aus Leverkusen und dessen 20-jähriger Vereinskamerad Louis Bongard, der im Viertelfinale nach kniffliger Obmann-Entscheidung denkbar knapp über Nikolus Bodoczi gesiegt hatte. Das Finale komplettierten der Niederländer David van Nunen und die Nr.38 der Weltrangliste Josef Mahringer aus Linz. Das eigentliche Highlight des Wochenendes waren jedoch die Mannschaftskämpfe, bei denen nicht nur der Start von 22 Herren- und 18 Damenteams die Begeisterung dokumentieren, mit der diese neue Wettkampf-Idee angenommen wurde, auch die Qualität war enorm. So reisten z.B. die Schweizer Weltklasse-Fechter Alexis Bayard, Lucas Malcotti und Clément Metrailler extra über Nacht an, weil sie sich diese seltene Gelegenheit nicht entgehen lassen wollten, am Samstag aber noch ein wichtiges Turnier in Biel hatten. Zusammen mit Michele Niggeler unterlagen sie im Finale dem hochmotivierten TBB-Quartett mit Rico Braun, André Hoch, Richard Schmidt und Samuel Unterhauser nach tollem Kampf 41:45. Bronze erkämpfte das Team Leverkusen II nach nicht minder spannendem 44:42 über Österreich I. Auch bei den Damen wurde hart um jeden Treffer gefightet ehe das dritte Schweizer Team mit Angela Krieger, Anne Piveteau, Solène Masserey und Isabelle Burkardt als Sieger feststand. Silber ging an Spanien, Bronze holte Team Schweiz I durch knappen Sieg über Österreich I. Für die Idee und Durchführung dieses Mannschaftsturniers gab es großes Lob von Bundestrainer Mario Böttcher: „Das Herren-Turnier mit 22 Teams war super, ein richtiger Fight-Tag für alle. Das brauchen wir auch für die Olympia-Quali, mehr Team-Erfahrungen und solche internationalen Vergleiche. Top Event, da müssen wir organisatorisch dran bleiben!“, lautete der Kommentar. Auch die EFC will nun über ähnliche Projekte nachdenken. Erfreulich aus Heidelberger Sicht war der Weiteren, dass trotz der Belastung als Ausrichter zumindest im Einzel einige Punkte eingefahren werden konnten. Das beste Resultat gelang Julian Kulozik mit dem 15. Platz, unter anderem brachte er Stephan Rein eine schmerzliche Niederlage bei. Peter Bitsch musste mit dem Handicap einer Fußverletzung antreten, sodass der 20. Platz als besonderer Erfolg zu werten ist. Daneben kämpften sich auch Robert Schmier, Jens Stephan, Sedat Bakay und Max Heise bravourös unter die besten 64, sodass nun acht Fechter der TSG mit mindestens einen Punkt in der Rangliste auftauchen. Bei den Damen brachte Carolin Marheineke das Kunststück fertig, auf den 17. Platz vorzustoßen – mit drei Punkten darf sie sich nun beste Ü50-Fechterin im Damen-Ranking nennen, während bei den Herren ein TSG-Recke quasi die Ü60-Pole-Position einnimmt.

Unser Titelbild zeigt den Blick in die Haupthalle während des Herrenfinales, Michele Niggeler (links) attackiert den späteren Sieger Neisser Loyola.

Das Foto der Siegerehrung der besten Herren zeigt rechts auch die Trainer der Fechter (sofern anwesend) sowie die Durchführenden der Ehrung:

 

Die Siegerehrung der Damen,v.l.: Moeschlin, Brunner, Favre, Schmidl, Ndolo, Zerrweck, Wetzker und Kroese:

 

Sekt und Wein vom Heidelberger Dachsbuckel östlich der Halle gab es für die Damen aus Spanien (li.), der Schweiz und Österreich nach dem Teamwettbewerb:

 

Auch das Nationalteam der Schweiz, die TBB-Equipe und die Teams aus Leverkusen und Österreich freuten sich über gute Tropfen:

 

Übrigens: Wir sind wieder zum Landesleistungsstützpunkt Baden-Württemberg ernannt worden, was unsere Arbeit würdigt und worüber wir uns sehr freuen! Hier bei der Übergabe zu sehen sind unser Abteilungsleiter Brandon Bedair und der NFB-Präsident Ulrich Hannemann: