Nachdem schon der souveräne Einzug unter die letzten vier unseres Degen-Teams aufhorchen ließ folgte als Top-Ergebnis ein grandioser Treppchen-Platz: Peter Bitsch gelang mit dem Gewinn von Bronze erstmals in der Vereinshistorie, im Herrenbereich eine DM-Medaille zu erkämpfen. Nach der Qualifikation für die Finals an Platz 12 gesetzt traf der gebürtige Darmstädter zunächst auf den Leverkusener Lukas Bellmann, die aktuelle Nr. 5 von Deutschland. In einem spannenden Kampf siegte Bitsch nach Zeitblauf mit 6:5 im „Sudden Death“ über den Titelaspiranten. Auch im Viertelfinale gegen Stephan Rein, den mit Abstand erfahrensten Finalisten, bewies der von Trainer Didier Ollagnon bestens eingestellte Wahl-Heidelberger eiserne Nerven und schlug den favorisierten Heidenheimer in einem hochklassigen Fight mit 15:14 – damit war die ersehnte Medaille bereits sicher. Auch im Halbfinale gegen Samuel Unterhauser, der sich später gegen seinen Tauberbischofsheimer Teamkameraden Richard Schmidt Gold holte, konnte Peter lange mithalten ehe der Faden riss und sich der aktuell beste deutsche Weltcupfechter durchsetzte. „Ich bin nicht nur meinen Trainern Didier Ollagnon und Igor Ott für die Unterstützung dankbar, sondern habe auch von unserer starken Trainingsgruppe profitiert“ lautete der erste Kommentar des bescheidenen Chemiestudenten, der quasi während der langen Lockdowns selbst in Vorleistung gegangen war, indem er viele virtuelle Trainingseinheiten anleitete. Davon profitierten auch Sedat Bakay und Jonas Gudera, die sich ebenfalls ins Achtelfinale gekämpft hatten. Wie später Bitsch musste sich auch Gudera erst nach harter Gegenwehr dem neuen Champion Unterhauser geschlagen geben während der 20-jährige Bakay dem späteren Bronzegewinner Brinkmann aus Leverkusen beim 11:15 lange Paroli bieten und alle Reserven abverlangen konnte. „Wir haben nach Gold von Eva Steffens bei der U17 nun die erste Medaille bei den Ü20-Herren und Peter hat gleichzeitig seine Weltcupstarts gesichert. Die Entwicklung auch seiner Kameraden ist sehr positiv und erlaubt uns, den Fokus mehr international auszurichten“ war Cheftrainer Ollagnon begeistert. Zusammen im Team mit Julian Kulozik und Robert Schmier hatten Bitsch und Gudera bereits am Freitag dem neuen Titelträger Tauberbischofsheim erbitterte Gegenwehr geleistet, ehe der EM-Dritte Richard Schmidt Mitte des Kampfes Dank seiner enormen Erfahrung den entscheidenden Vorsprung erringen konnte. „Schade, dass wir dann im Bronzekampf gegen Leverkusen die anfängliche Führung nicht weiter ausbauen konnten, aber das war eben auch der Titelverteidiger mit drei Nationalfechtern“ weiß Trainer Igor Ott die Ausgangslage richtig einzuschätzen. „Wir werden sicher nicht abheben sondern kontinuierlich weiter arbeiten, gleichzeitig in den Nachwuchs und neue Strukturen investieren“ hofft Trainer Ollagnon insgeheim auch auf weitere Sponsoring-Partner.
Das tolle Titelfoto oben von Jan von Uxkull-Gyllenband zeigt Peter mit dynamischer Attacke, wobei Samuel Unterhauser mit ‚eingesprungenem Arretstoß‘ noch ein Double rettet.