Bei den Team-Europameisterschaften der „Grand Veterans“ konnten die deutschen Degen-Asse siegreich in den Endkampf vorstoßen und unterlagen dort den französischen Top-Favoriten nach zähem Kampf mit 35:45. Mit dabei HFC-Urgestein Georg Schmidt-Thomée, der sich als Ranglisten-Zweiter für dieses alle zwei Jahre ausgetragene Fecht-Event qualifiziert hatte. Es fand mit der Rekordzahl von über 500 Starter*innen erstmals nach 1994 wieder in Deutschland statt und wurde in der Hansestadt perfekt organisiert.
Pech mit der Setzung hatte das jüngere Ü40-Team mit Alexander Trützschler von Falkenstein, der sich durch die Siege bei den Qu-Turnieren in Eislingen und Kassel qualifiziert hatte. Leider traf man schon früh auf die späteren Finalisten Polen und Frankreich und unterlag diesen Top-Mannschaften. In der Vorrunde gelangen jedoch zuvor schöne Siege über das starke Team Ungarns und die Niederlande. „Toll dass sich Alex und seine Kameraden dann aufgerafft haben, um Belgien letztlich souverän im Kampf um den 7. Platz zu schlagen“ lobt Trainer Didier Ollagnon die gute Moral des Teams. „Dass Georg wieder mit einer Medaille zurückkehrt wird auch gut für die Motivation der Jüngeren sein“ hofft Trainer Igor Ott auf positive Nebeneffekte. Neben dem Heidelberger kämpften Frank Gerber (Hannover), Gerd Oswald (München), Bruno Kachur (Ditzingen) und der ehemalige Olympionike Achim Bellmann aus Leverkusen im Nationalteam. Letzterer hatte als erfahrener Kapitän die Aufgabe, einen kleinen Vorsprung zu erkämpfen, den die anderen auszubauen oder auf Biegen und Brechen zu halten hatten, was generell vorzüglich gelang. So konnte durch drei Siege in der Vorrunde ein Freilos für das Achtelfinale erkämpft werden: Portugal wurde beim 45:19 kalt erwischt, gegen die Niederländer ging es beim 45:37 lange sehr eng zu und gegen Tschechien hieß es nach spannendem Kampf 45:42. Im Viertelfinale warteten die bärenstarken Schweden, die wegen einer Vorrunden-Niederlage gegen Topfavorit Frankreich schlecht gesetzt waren. Doch die Deutschen zeigten beim knappen 45:41 Erfolg neben großem Kampfgeist auch Nervenstärke und konnten anschließend die Briten im Halbfinale klar mit 45:36 auf Distanz halten – damit war die Medaille sicher! „Ein früher Rückstand gegen Frankreich beendete dann trotz erbitterter Gegenwehr den Traum vom Gold, doch es müssen ja auch noch Ziele für die Zukunft bleiben“ versucht TSG-Abteilungsleiter Robert Schmier über die vergeben Chance hinweg zu trösten. „Vize-Europameister klingt ja auch nicht schlecht“ lautet das Fazit des Athleten, der sich freut, dass es als Lohn für das harte Training wie 2016 in Kent wieder EM-Silber gab. Zum Foto oben: Das Coaching von Olympiasieger Volker Fischer (vorn) hat sich ausgezahlt, von rechts jubeln die Vize-Europameister Bruno Kachur, Achim Bellmann, Gerd Oswald, Frank Gerber und Georg Schmidt-Thomée.