Für das Wimbledon der Degenfechter, den Heidenheimer Pokal, konnten sich erstmals fünf Heidelberger qualifizieren. „Dies allein ist schon einzigartig, aber dass dann drei davon auch punkten konnten darf man schon als sensationell bezeichnen“ war Cheftrainer Didier Ollagnon begeistert. Robert Schmier verschaffte sich mit 5 Siegen über starke Gegner wie den Tschechen Jurka oder den Dänen Van der Osten bei nur einer knappen Niederlage eine gute Setzung für die KO-Runde, zudem gab es ein Freilos für den nächsten Durchgang. Dies schaffte auch Peter Bitsch (4:2) während der 20-jährige Sedat Bakay sofort wieder antreten musste, nachdem er überraschend die Runde mit 2:3 Bilanz überstanden hatte. Letzteres gelang diesmal Julian Kulozik und Newcomer Jonas Gudera leider nicht. „Ausscheiden auf diesem Niveau ist wirklich kein Makel, denn dieses Turnier ist quantitativ wie qualitativ viel stärker besetzt als jede WM“ weiß Trainer Igor Ott die Klasse der 262 Starter richtig einzuschätzen. Sedat Bakay schlug dann nervenstark den Ukrainer Volodymyr Stankevich 15:14 ehe er dem Argentinier Lugones unterlag. Doch drei Punkte auf der deutschen Rangliste waren ein schöner Trost wie auch für Robert Schmier, der auf seinem Konto die doppelte Ausbeute einfuhr. Das gelang durch den 13:12 Sieg nach zähem Kampf über den starken Japaner Akira Komata. Das anschließende 12:15 gegen den späteren Finalisten Minghao Lan aus China beendete zwar Roberts Höhenflug auf dem 70. Rang. Doch wie dieses Ergebnis einzuordnen ist zeigt die Tatsache, dass vor ihm nur drei Deutsche lagen. Einer davon war Peter Bitsch, der nach 36 Jahren fast das bislang beste Heidelberger Resultat bei diesem Traditions-Wettkampf eingestellt hätte. Durch souveräne Siege über den Amerikaner Jonathan Piskovatskov und den Franzosen Alex Fava, immerhin die Nr. 19 in der Welt, kam der Chemiestudent in den zweiten Tag. Mit dem Kasachen Kurbanov traf er auf die Nr. 9 der Weltrangliste und lieferte dem achtfachen Asienmeister beim spannenden 14:15 einen heißen Kampf, ehe die größere Routine den Ausschlag gab. „Die letzten Ergebnisse von Julian, Robert und jetzt auch Peter zeigen, dass wir der Weltspitze rascher näher kommen als erwartet“ lautete das positive Fazit von Trainer Ollagnon.
Auf dem Foto freut sich das nach Leverkusen stärkste deutsche Aufgebot auf den Start, v.r.: Robert Schmier, Sedat Bakay, Peter Bitsch, Jonas Gudera und Julian Kulozik mit Trainer Didier Ollagnon.